aconcaguaDer Aconcagua ist in unseren Breitengraden nur wenig bekannt, obwohl er außerhalb Zentralasiens der höchste Berg ist. Er liegt in Argentinien, in der Provinz Mendoza, auf dem 33. Breitengrad südlicher Breite, etwa 12 km von der argentinisch-chilenischen Grenze entfernt.

Der Aconcagua ist im südlichen Sommer mit Blick auf die Nordseite/Nordwestseite, die Sonnenseite, ein gigantischer brauner Berg mit viel Geröll, wenn man von dem Schnee einzelner Schneestürme, der im Hochsommer (Dezember/Januar) nur von kurzer Dauer ist, absieht. Er kann bei guten Bedingungen ohne technischen Aufwand bestiegen werden. Etwa alle 10 bis 15 Jahre kommt es aber vor, dass diese Schneestürme zur täglichen Erscheinung werden und der Aconcagua zum weißen Berg wird. Dann wird auch bei Schönwetterphasen die Besteigung zu einem ernsten Unternehmen! 2002 war ein solches Jahr und ich hatte das "Vergnügen", den weißen Aconcagua zu erleben, aber auch die Kälte und die Schneestürme.

Wenn man von diesen außergewöhnlichen Wetterlagen absieht, liegen die Schwierigkeiten des Aconcagua in drei Bereichen:

1. Die Höhe. Mit Recht weist die Broschüre des Parque Provincial Aconcagua darauf hin, dass die Vegetation in den Zentralanden bei 3500 m aufhört, während sie im Himalaja noch bis 5000 m reicht, am Kilimandscharo bis 4000 m. Die Höhenbedingungen auf den Bergen dieser Welt sind unterschiedlich. Daher wird unter Bergsteigern der Aconcagua mit den klassischen 7000ern in Zentralasien „in einen Topf geworfen".

2. Das Wetter: Der Aconcagua hat die unangenehme Eigenschaft, dass plötzlich orkanartige Schneestürme (viento blanco) auftreten können, die vom Westen herkommend bestimmte Stellen des Berges - wie die Querung unterhalb der Canaletta - unpassierbar machen und die Temperatur bis auf -35°C herabdrücken können. Von der Basis aus ist dann „El Ongo", die Pilzwolke um und über dem Gipfel herrlich anzusehen. Aber sie verrät nichts Gutes: El Ongo bedeutet Schneesturm und eisige Kälte!

3. Das Gepäck: Anders als am Kilimandscharo oder im Himalaja muss man am Aconcagua vom Basislager aufwärts sein Gepäck selbst in die Hochlager schleppen. Da kommen schnell 18 kg pro Rucksack zusammen, wenn man auf Akklimatisationsaufstiege verzichtet.


Es gibt zahlreiche Routen zum Nordgipfel. Wer es sich nicht unnötig schwer machen will, wählt die Nordroute, die "Normalroute". „The Normal Route on Aconcagua is little more than a trail.", lässt sich in dem Buch „Aconcagua, a climbing guide" von R.J. Secor nachlesen. So wird der höchste Berg der Welt außerhalb Zentralasiens in der gesamten Literatur beschrieben. Aufgrund der möglichen plötzlichen Wetterumbrüche sind aber Steigeisen und Teleskopstöcke zwingend erforderlich.

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